Kapitel 1: Theaterstück und Kakao

Tanja seufzte. Sie blickte gelangweilt auf die Uhr.
Draußen regnete es.
Wann kommen Marlen und Isabella denn endlich zurück?, dachte sie sich.

Es war schon nach neun Uhr zwanzig am Abend. Marlen wirkte bei einem Theaterstück mit und Isabella hatte sich von ihr überreden lassen, als Zuschauerin mitzukommen. 

Die Augen verdrehend griff Tanja nach ihrer gelben Regenjacke, warf sie sich über und drückte die Klinke runter.
Sie war gerade zehn Schritte gelaufen, da stand auch schon Marlen vor ihr und zeigte wütend auf Isabella. "Tanja! ich glaub's nicht! Glaubst du's auch nicht? Isabella hat zu mir gesagt, dass das Stück zu theatralisch ist und zu schlecht endet!", rief sie. "Ich kann doch nichts dafür! Ich habe das Drehbuch nicht geschrieben! Isabella ist so dreist!"

Tanja tat neutral. "Isabella, hast du das wirklich gesagt?", fragte sie. Eigentlich hatte sie Mitleid mit Isabella und fand Marlens Reaktion übertrieben.
Isabella konnte einen leisen Schluchzer nicht vermeiden. Sie legte ihre steif gefrorenen hellen Hände auf Tanjas Schultern. Schließlich brachte sie ein leises, klägliches "Ja Tanja, das hab ich" hervor.
Marlen warf ihr einen wütenden Blick zu.
Tanja sagte zu Isabella: "Cool von dir, dass du's zugibst."
Kurz hellte sich Isabellas Gesicht auf, aber als Marlen die Fäuste ballte und murmelte "Nein Isabella, so schnell verzeihe ich dir das echt nicht" - wurde es wieder düster.
Tanja nahm Isabella an der Hand und ging mit ihr ins warme Gebäude.
Mit finsterer Miene folgte ihnen Marlen hinein.

Währenddessen brannte in der WG von Franziska, Marie und Stella Licht und es wurde fröhlich geplaudert, bis... Stella betrübt anfing, die kleine Kerze, die auf dem Tisch stand, zu streicheln. Dann hörte sie auch damit auf und vergrub sich unter den Kissen auf der Couch.
Als Marie das sah, schaute sie zu Franziska und sagte ablenkend: "Ich mach uns mal einen Kakao, okay?"
Franziska nickte als einzige.
Marie erhielt Stellas Zustimmung zwar nicht, aber sie wusste, dass ihr ein Kakao guttun würde.
Franziska stand auf. Sie nahm ein Länderlexikon aus dem Regal, setzte sich wieder, schlug das Lexikon auf und fing an darin wie verrückt rumzublättern. "Sag mal, Marie", sagte sie, "weißt du in welchem Land der Kakao eigentlich erfunden wurde?"
"Ja", gab Marie zurück, "in Mexiko. Dort trank man früher Kakaobohnen in Wasser mit Pfeffer, das sogenannte Xocolatl."
"Ah, interessant", sagte Franziska.
"Stella kommt ja auch aus Mexiko", erklärte Marie und bemerkte, dass Stella inzwischen nicht mehr weinte und wieder am Tisch saß.
"So, ihr beiden, der Kakao ist fertig", sagte Marie etwas später und stellte die Tassen mit dem Kakao auf den Tisch.
Nachdem Franziska einen Schluck getrunken hatte, fragte sie Stella: "Was war denn vorhin mit dir los, als du dich auf der Couch vergraben hast?"
Stella erwiderte: "Ach... weil ihr über Männernamen mit N geredet habt, da ist mir wieder die Entführung von Nek eingefallen." Die letzten vier Wörter konnte Stella kaum über die Lippen bringen.
"Verstehe", sagte Marie. "Nek wurde ja wirklich entführt."
Stella schluckte.
 

Zur gleichen Zeit zelteten Anne, Charlotte und Carla unter freiem Himmel. Die Nacht legte sich über die Landschaft, doch die drei waren noch auf.
"Das war eine gute Idee von dir, Anne, dass wir hier zelten", sagte Charlotte.
"Warum auch nicht?", antwortete Anne achselzuckend.
Carla zündete eine Kerze an.
"Bloß nicht!", schrie Anne panisch. "Sonst fackelt uns hier noch die ganze Bude ab!"
Carla pustete die Kerze hastig wieder aus. "War ja nur so eine Idee von mir, die Kerze anzuzünden. Kein Grund zum Aufregen", grummelte sie.
"Also echt, Anne", sagte Charlotte, "manchmal übertreibst du aber auch wirklich ein bisschen".
"Ganz im Gegenteil, nicht mal ein winziges, minimales bisschen! Carla ist es, die es mit ihren überaus gefährlichen Sachen, die sie ja offenbar macht, übertreibt!", protestierte Anne energisch und legte sich schlafen.
"Tja", seufzte Charlotte und Carla fügte hinzu: "Anne ist eben, wie sie ist: tollpatschig, temperamentvoll und vom Verhalten her oft wie ein kleines Kind." Sie betrachtete Annes kleinen Kopf mit den halblangen, hellbraunen Haaren.

Lina, Julia und Zarah beugten sich über den seltsamen Briefumschlag.
"Pack doch aus, Julia!", schlug Lina vor.
"Aber der... ist verdächtig!", sagte Julia.
Lina wurde langsam ärgerlich. "Jetzt mach auf! Ich will wissen, was drin ist!"
Julia zögerte kurz, dann machte sie den Briefumschlag auf und holte einen sorgfältig gefalteten Brief heraus. Auf ihm stand folgendes:

Liebe Julia,

wann können wir uns wieder treffen? Ich vermisse dich sehnlich! Und ich LIEBE dich! Du bist mein Herz. Ich will zu dir! Zeig diesen GEHEIMEN Brief bitte nicht Lina und Zarah

💗, dein Mark

Julia wurde rot. "Das ist ein Brief von Mark...", sagte sie langsam.
"Aha!", rief Lina. "Ein Liebesbrief!"
Julia versteckte den Brief hinter ihrem Rücken. "Ja... aber der ist geheim. Da steht, dass ihr ihn nicht sehen dürft."
"Ich kenne das geheime Gefühl", sagte Zarah wissend.
"Ich werde Mark mal antworten", sagte Julia und verschwand in ihrem Zimmer. Dort nahm sie sich ein Blatt Papier und schrieb darauf:

Lieber Mark,

wir können uns  sehr gerne   extrem gerne wieder treffen! Ich weiß nur leider nicht wann. Vielleicht an einem Dienstag oder Mittwoch, da hab ich meistens Zeit. Ich weiß es aber nicht so genau. Trotzdem war das super nett, dass du gefragt hast. Eigentlich wollte ich dich ja schon fragen, aber ich hatte leider noch keine Zeit dazu. Zarah und Lina halten mich irgendwie immer auf, wenn ich was tun will. Ich glaube, die machen das sogar gar nicht absichtlich.

Liebste Grüße,

Deine Julia ♡

Zarah klopfte an ihre Zimmertür.
Julia machte auf.
Zarah hielt zwei Briefe in den Händen. "Ich wollte noch mal sagen, dass ich auch schon mal einen geheimen Liebesbrief bekommen hab. Sogar mehrere. Und ich hab auch immer schön zurückgeschrieben. Hier, ich zeige dir zwei. Einer ist von mir, einer von... äh... meinem Verehrer." Sie drückte Julia die Briefe in die Hand.
Julia las zuerst den Brief von Zarahs Verehrer:

Meine Zarah,

ich hab Dich total lieb. Du weißt gar nicht, wie doll, aber jedenfalls hab ich Dich wirklich TOTAL lieb.
Zarah, merkst Du, dass ich dir gerade TAUSENDE küsse schicke?
Komm zu mir, o zarah! MEINE ZARAH! Einzig meine Zarah! komm zu mir!

Tausend Küsse, Dein Du-weißt-schon😙😙😙

Julia grinste und legte den Brief beiseite. Dann nahm sie Zarahs Brief und begann zu lesen:

Oh mein lieber Ich-weiß-schon,

ich hab dich auch total lieb! Du weißt auch gar nicht, wie doll, aber ich hab dich total LIEB!! Oh mein lieber Ich-weiß-schon, oh mein lieber Ich-weiß-schon!! Ich werde bald zu dir kommen, das versprech ich dir!!

Ich küsse dich,

einzig Deine

Zarah

Julia gab Zarah grinsend die Briefe wieder. "Hier, du kannst deine Briefe wiederhaben. War echt interessant, zu lesen, was ihr euch so schreibt."

Isabella hatte sich derweil noch nicht mit Marlen vertragen, was Tanja allmählich auf die Nerven ging.
Marlen war sehr müde und legte sich schlafen. Schon nach wenigen Minuten begann sie leise zu schnarchen. Isabella und Tanja aber waren noch hellwach.
Isabella erzählte Tanja, was ihrer Meinung nach so schlimm an dem Theaterstück gewesen ist und wie sie und Marlen sich gestritten haben.
Tanja hörte ihr verständnissvoll zu und nickte ab und zu. Sie war eindeutig auf Isabellas Seite.

Als Marlen am nächsten Morgen aufstand und sich mit Isabella vertragen wollte, waren Tanja und Isabella nicht da. Marlen machte sich auf die Suche. Schließlich blieb ihr nichts anderes übrig.
"Wo könnten die beiden Frechdachse nur stecken?", schimpfte sie und verließ mit hastigen Schritten das Haus.
Auf dem Weg traf sie auf Eva, Maria und Paula. Sie saßen auf einer Bank vor den WGs und redeten über irgendetwas.
"Habt ihr Isabella und Tanja gesehen?", fragte Marlen hastig.
Maria schüttelte kräftig den Kopf.
Paula zeigte mit dem Zeigefinger nach links. "Ja, ich hab die beiden gestern abend aus dem Haus gehen gesehen."
Eva nickte zustimmend. "Genau, die sind gestern abend rausgegangen", sagte sie.
Marlen bedankte sich für die Information. Sie lief eine Landstraße entlang, immer weiter nach links.
Als sie am späten Nachmittag immer noch keine einzige Spur von Tanja und Isabella gefunden hatte, dachte sie: Oh Gott, das war aber auch echt eine total tolle Idee abzuhauen. Ich kann Tanja und Isabella hier nirgends finden. Na ja, ich werde jetzt wohl nach Hause gehen müssen, es ist ja bald Abend.
Gesagt, getan.
Es wurde sieben Uhr und Marlen machte sich das Abendbrot. Sie saß traurig auf ihrem Stuhl, traurig, allein und still, und murmelte: "Vielleicht werde ich nie wieder so gute Freundinnen haben. Nie. Und vielleicht werde ich immer so einsam hier herumsitzen und Tanja wird mich vergessen und Isabella mich hassen. Und ich werde nie mehr Tanjas rote russische und Isabellas schwarze kasachische Haare sehen. Die beiden würden sich gemeinsam vergnügen und mit anderen sehr viel Spaß haben. Vielleicht werden sie mehr als zehn Freundinnen haben, oder mehr als zwanzig. Tanja! Tanja Zibirskaja! Isabella! Isabella Zharkylsynsyn! Neeein! Nicht weggehen!"
Sie schniefte; doch dann sagte sie: "Nein, ich weiß ganz genau, dass sie nicht so böse sein werden." Und das war auch so, da war sie sich sicher.
Marlen sah aus dem Fenster.
Eva, Maria und Paula saßen immer noch auf der Bank. Sie unterhielten sich offenbar über Kleidung - das war wahrscheinlich ihr aktuelles Lieblingsthema.

"Ich hab mir übrigens die neue Frisur nicht deshalb gemacht, weil sie besser zu meiner dunkelbraunen Schlaghose passt, sondern weil kurze Haare mir einfach stehen", sagte Paula und wuschelte sich durch ihre kurzen, blonden Haare.
"Mir würden kurze Haare echt gar nicht stehen. Sie sehen überhaupt nicht gut aus mit meinen Augenbrauen", gestand Maria.
"Genau, und es wär' auch voll schade um dein langes, schwarzes Haar", bemerkte Eva.
"Wisst ihr was?", fragte Maria. "Ich wünsche mir neuerdings so einen pinken Pulli mit der Aufschrift 'woman', der ist einfach sooo cool!"
"Von welcher Marke ist der denn?", fragte die nette Paula, die bereit war, ihn ihr zu kaufen.
"Äh, der ist von...", begann Maria, doch Lia, Runa und Jenny unterbrachen sie.
"Wir müssen los zum Ball, zieht euch schnell an", sagte Jenny.
Seufzend erhoben sich Paula, Maria und Eva und begaben sich in ihre WG, um sich umzuziehen. Vor einigen Tagen waren sie shoppen gegangen, nur um ein passendes Kleid für den Tanzball zu kaufen. Das hatte sich eindeutig gelohnt. Die Kleider waren perfekt geeignet.

Die sechs fuhren mit der U-Bahn zum Ball. In der U-Bahn sagte Maria noch schnell zu Paula: "Ich sag' dir später mal, wie die Marke heißt, okay? Jetzt haben wir ja gerade keine Zeit. Außerdem hab ich mir nicht mehr gemerkt, wie die Marke heißt. Ist jedenfalls eine neue." 

Als sie angekommen waren, sagte Eva leise zu Maria: "Ey Maria, ich find' das hier voll peinlich!" Sie sah an ihrem türkisen, bis zum Boden hinabreichenden Abendkleid herab. Es war ärmellos. Eva stand es sehr gut, zu Maria und Paula würde es warscheinlich nicht ganz so gut aussehen.
Maria sagte dann, auf ihr eigenes Kleid bezogen: "Meins ist rosa. Die Farbe mag ich ganz gerne. Der Pulli, den ich haben will, ist ja auch pink." Im Gegensatz zu Evas hatte ihr Kleid Ärmel und reichte nicht bis zum Boden, dafür war es aber breiter.
"Wann beginnt's denn?", fragte Runa Jenny und fuhr sich mit der Hand durch ihre blonden Locken.
"Jederzeit, glaube ich", erwiderte Jenny. "Beziehungsweise es hat wahrscheinlich schon angefangen."
"Und was macht man so?", wollte Lia wissen.
"Hä? Weißt du das etwa nicht? Man tanzt halt. Oder man setzt sich auf einen Stuhl an einem Tisch und isst eben was", sagte Jenny irritiert. Sie hieß eigentlich Jennifer, aber alle nannten sie Jenny.
Lia setzte sich auffälligerweise auf einen Stuhl, aß und trank aber nichts. Sie hatte keine Lust, einen Tanzpartner zu suchen, hatte aber auch keinen Hunger und wollte auch nicht weiter mit Jenny reden.
Nach nur wenigen Minuten  hatte Runa schon einen Tanzpartner gefunden und tanzte zufrieden mit ihm. Er war langhaarig, hatte dunkle Augenbrauen, grüne, verträumte Augen und trug einen Anzug, eine rote Fliege und ein schwarzes Sakko.
Jenny hatte auch schon einen Tanzpartner. Er war blauäugig und hatte, wie Runas Tanzpartner, hellbraune Haare. Seine waren aber nicht lang. Er trug ein weißes Hemd, eine braune Hose, weiße Socken und schwarze Schuhe.
Jemand machte die Musik an.
Jenny und Runa wirbelten mit ihren Tanzpartnern elegant durch den Raum. Ab und zu machten sie eine Pause und tanzten modernere Tänze, die kürzer waren.
Lia sah ihnen gedankenverloren dabei zu.
Paula, Maria und Eva standen etwas abseits von Runa, Jenny, ihren Tanzpartnern und Lia. Die drei schauten etwas schüchtern zu den vier jungen Männern hinüber, die sich in einer Ecke tummelten und noch darauf warteten, Tanzpartner zu werden.
Einer hatte kurze rote Haare und graublaue Augen. Er trug ein weißes Hemd und eine schwarze Hose.
Ein anderer hatte eine etwas dunklere Haut, schwarze Haare und braune Augen. Anders als der rothaarige Mann hatte er kurze Bartstoppeln. Er trug ein grünes Polo-Shirt und eine kakifarbene Cordhose. Vermutlich war er der am wenigsten elegant gekleidete von den Männern.
Noch ein anderer war wie der dunkelhäutige Mann schwarzhaarig, hatte aber keine Bartstoppeln. Er trug ein schwarzes Sakko und einen etwas zu großen Anzug. Er machte keine Anstalten, zu ihnen zu schauen und schien sehr beschäftigt mit den anderen Männern zu sein. Maria hatte das Gefühl, dass sie ihn schon einmal irgendwo gesehen hatte. Wahrscheinlich erinnerte er sie an eine WG-Bewohnerin.
Der letzte war blond und braunäugig und trug ein blaues Hemd und eine braune Hose. Er schien nicht richtig dazuzugehören und redete nicht mit den anderen.

"Runa und Jenny haben es gut", seufzte Paula.
"Sehr gut haben sie es", sagte Maria leichthin. "Sie haben ja schon sofort Tanzpartner gefunden. Ich frage mich, wie sie das geschafft haben."
"Vor allem Runa hat es gut", sagte Paula. "Ihr Tanzpartner kann echt geschickt tanzen." Sie ließ ihren Blick zu Runa und ihrem Tanzpartner schweifen. Runa trug ein hellblaues Kleid. Der lange Zopf von ihrem Tanzpartners wippte im Takt.
Eva kicherte. "Jennys Tanzpartner stellt sich ungeschickter an, aber er scheint die Zeit mit Jenny sichtlich zu genießen", sagte sie.
"Jenny genießt auch, dass er da ist", sagte Maria. "Schaut mal, wie sie ihn gerade anguckt!"
Eva kicherte wieder. "Romantik pur!"
"Vielleicht kennen sich Jenny und der Mann schon von früher. Sonst wäre das für sie aber auch echt einfach ein Glücksfall", meinte Maria.
"Und Lia hat niemanden", sagte Paula. "So wie wir." Sie blickte ein wenig traurig an ihrem schwarzen, glitzernden Kleid herab. Es hatte kurze Ärmel und reichte ihr bis zu den Knien.
Maria legte ihr freundschaftlich den Arm um die Schulter. "Vielleicht kommen die ja noch zu uns her und bitten uns um einen Tanz."
"Sieht aber eher nicht danach aus", grummelte Paula.
"Warum gehen wir eigentlich nicht zu ihnen?", fragte Eva. "Wie gesagt: Die kommen ja nicht von alleine auf uns zu!"
Paula grinste. "Wen würdest du denn von ihnen um einen Tanz bitten? Ich wäre echt gespannt darauf!"

Keinen", sagte Eva, "aber uns bleibt nichts anderes übrig!"
Paula hörte ihr gar nicht mal zu. "Ich würde dich echt gerne mit einem von ihnen durch den Raum wirbeln sehen, vorausgesetzt, der Neid packt mich nicht. Du würdest sicher total wunderschön aussehen, Eva, echt! In deinem langen, türkisen Kleid würdest du aussehen wie eine zarte Fee! Außerdem würde ich auch extrem gerne sehen, was für Tanzarten du draufhast!"
"Mann Paula!", schimpfte Eva. "Du machst mich total lächerlich! Dabei hab ich doch nur einen kleinen Vorschlag gehabt, den wir gar nicht mal machen müssen! Das ist gar nicht nett!"
Paula setzte ein unschuldiges Lächeln auf. "Sorry, aber jetzt kannst du nichts mehr daran ändern, dass ich dich lächerlich gemacht hab!"
Eva schnaubte.

Nachdem Runa eine Weile mit ihrem Tanzpartner getanzt hatte, hielt sie an, holte tief Luft, wollte etwas sagen, traute sich dann aber doch nicht, wurde kurz rot, schüttelte entschuldigend den Kopf und drehte sich ein wenig weg.
"Ja?", fragte ihr Tanzpartner und sah sie mit einem künstlich-fragenden Blick an. "Was wolltest du sagen?"
Runa fuhr sich verlegen durch ihre Locken  und brachte gerade so ein leises "Der... Der Tanz hat Spaß gemacht. Wie heißen Sie?" hervor.
"Ich heiße Nandre Schuhmacher", sagte ihr Tanzpartner und grinste sie komisch an.
Runa wurde wieder rot. "Ich bin Runa Groß", sagte sie.

Nach dem Tanzball fuhren Runa, Jenny, Lia, Paula, Maria und Eva mit der U-Bahn wieder nach Hause, zogen sich um und verabredeten sich für den nächsten Morgen zum Eisessen... 

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